Donnerstag, Juni 21, 2007

Malta

Schon lange habe ich Euch versprochen, über meinen Malta-Urlaub zu erzählen. Jetzt endlich ist es also so weit. Und ich hoffe, dass ich keine wichtigen Sachen vergesse, nachdem dass ja auch schon wieder einen Monat her ist. Fotos gibt es auf meinem und Ferdis Webalbum (meins is für Leute mit wenig Zeit, Ferdis für die mit Langeweile-oder für alle Praktikanten ;o)

Ich habe mich also an einem feuchten, kalten schottischen Morgen Richtung Flughafen begeben, um Ferdi in Malta zu besuchen. Die Flüge verliefen schön ruhig, allerdings öden 7 Stunden Aufenthalt in London Luton alleine doch recht an...hab also seeehr viel Kaffee getrunken-und musste demnach doch recht oft die guten Ryan Air Toiletten nutzen...Nach 14 Stunden Reise bin ich dann endlich bei angenehmen 25 Grad in Malta angekommen. Und dort hat mich Ferdi vom Flughafen abgeholt. Das Wiedersehn war sehr schön :o) Und Lissi hatte recht: Alles war so, wie es sein muss-nur Ferdis Haare sind in 2 Monaten ziemlich gewachsen ;o)

Dann haben wir den Versuch gestartet abends um 21h mit öffentlichen Bussen nach Sliema (dem Stadtteil, in dem wir gewohnt haben) zu kommen. Das ist kein leichtes unterfangen, nachdem es dort keine Buspläne gibt, sondern nur grobe Intervalle angegeben werden-und eine Uhrzeit: Die wann der letzte Bus fahren sollte...nach einer Stunde warten, habe wir dann doch entschieden das maltesische Bussystem nicht verstehen zu können und sind mit einem sch..teueren Taxi nach Sliema gefahren. Dort angekommen gabs dann erstmal lecker Essen mit den andern 2 PJlern, mit denen Ferdi dort Praktikum gemacht hat.

Am nächsten Tag gings dann wohin?? Zum Strand. Ich hatte brav LFS 30 drauf, und war an Röcke tragen nach 3 Monaten Schottland ja gar nicht mehr gewohnt :o) Braun geworden bin ich trotzdem ein bißchen..
Während dessen ist Evi (Freundin von Thomas) angekommen. Da gabs dann also am abend wieder lecker essen mit allen zusammen :o)

Am nächsten Tag haben wir uns dann Mdina-eine typisch maltesische Stadt angeschaut. Hier ist mir dann auch diese extreme Marienanbetung aufgefallen..an fast jeder Haustür gibt es Mariendarstellungen. Auch die Busfahrer (deren Busse teilweise eh wie Wohnzimmer eingerichtet sind) hatten seehr viele christliche Symbole in ihren Bussen. Ob die Gründe hierfür wohl in der Nähe zu Sizilien zu suchen sind? Keine Ahnung. Auf jeden Fall ist Mdina ein nettes Städtchen, und in dem Cafe in dem wir waren, gab es herausragenden Schokokuchen :o)

Weiß ab dann leider nicht mehr chronologisch was wir gemacht haben..deswegen jetzt einfach so..

Ausserdem sind wir an einem Tag mit der Fähre nach Gozo (eine kleine Nachbarinsel Maltas) gefahren. Dort haben wir uns ein kleines (sehr kleines) Autochen zu fünft gemietet, um die Insel zu erkunden...Hier gibt es tolle Buchten, Klippen und das Azur Window-aber dazu schaut ihr am besten in die Fotos ;o)

Irgendwann kurz danach ist dann Marcel (ein weitere Mediziner-in diesem Fall aber nur Urlauber) noch in der Wohnung eingezogen. Mittlerweile haben wir die Wohnung also zu 6 bewohnt...

Marcel hatte dann auf unsern Wunsch hin Brezln, Weißwürscht und süßen Senf mitgebracht und wir haben ein fast richtiges Weißwurstfrühstück gemacht (das Gutmann hat halt gefehlt..). War aber trotzdem sehr schön..

Mittlerweile hatte sich aber ein Problem ergeben. In Malta gibts es kaum Wasserleitungen. Normalerweise stehen auf jeden Dach Wassertanks, aus denen das Wasser für Dusche, Klo, Kochen..kommt. Irgendwie ist es also logisch, dass das Wasser irgendwann mal leer sein muss. Aber als Deutscher kann man sich das irgendwie nicht so richtig vorstellen, man is halt Wasser aus der Leitung gewöhnt. Bis der Tank dann leer ist-dann kann man sich das sehr gut vorstellen. Wahnsinn, wofür man alles Wasser braucht, als moderner Mensch *kopfschüttel* Das schlimmste war, das Klo nicht mehr abspülen zu können. Die Jungs haben dann kurzer Hand ein bißchen Wasser vom Nachbarn geklaut, damit wir wenigstens auf Klo gehen konnten..Am nächsten Tage wurde dann aber dem Vermieter Bescheid gegeben und am Nachmittag gab es wieder Wasser *juchu*

Wir haben dann noch einen weiteren Bootsausflug-diesmal zu blue lagoon gemacht: Seeehr blaues Wasser und teilweise auch schöne Stellen zum Schnorcheln. Allerdings habe ich noch nie so viele Menschen auf 4m (mehr wars nicht) Strand gesehn...

Für die letzten Tage auf Malta haben wir uns dann nochmal ein Auto gemietet, um auch den Süden der Insel anschaun zu können. Hier kommt man schlecht mit öffentlichen Bussen hin. Hier gabs dann also noch die blue grotto und die Buskett garden zu sehen. Letztere sind für maltesische Verhältnisse wahnsinnig grün-für Schottland eher so mittelgrün ;o) aber hier konnte man gut Zitronen vom Baum stehlen!

Die ganzen Tage, die ich hier jetzt nicht erwähnt habe, lagen wir an verschiedenen Stränden und Buchten :o)

Nach einem schweren Abschiede vom Ferdi bin ich dann schließlich vor 2 Wochen wieder in Edinburgh angekommen-bei 10 Grad und Regen...

Queuing und Busfahren

Schon wieder sind 2 Wochen vergangen, ohne das ich hier geschrieben hab-heieiei. Die Zeit vergeht aber auch schnell.

Mittlerweile habe ich mich hier schon wirklich gut eingelebt. Das merkt man daran, dass man genauso gelangweilt busfahren, einkaufen... kann wie die Einheimischen.

Allerdings muss ich immer noch über einige Eigenheiten der Briten schmunzeln. Ganz besonders muss an dieser Stelle das britische Queuing erwähnt werden. Davon haben viele von Euch bestimmt schon gehört: Die Briten stehen bei jeder Gelegenheit sehr gerne und sehr korrekt Schlange. Das kann dann aber bei einfachen Angelegenheiten-wie dem Einsteigen in einen Bus schonmal zur echten Aufgabe werden: Hierzu muss man folgendes wissen. Damit ein Bus hier an einer Haltestelle anhält, muss man ein deutliches Handzeichen (ähnlich dem wie wir es auf dem Fahrrad machen sollten) geben. Macht man das nicht, sondern geht lediglich einen Schritt aus dem Wartehäuschen Richtung Bus fährt dieser eiskalt vorbei...so weit so gut...In Kombination mit besagtem Queuing kann es dann aber zu folgender Situation kommen:
An einer Haltestelle halten mehrere Busse-dennoch stellt man sich in einer Schlange sehr brav hintereinander an..kommt dann der von einem gewünschte Bus, hat man jeden In-der-Schlange-vor-einem-Steher zu fragen, ob dieser auch vorhat den herannahenden Bus zu nehmen. Es ist jetzt aber schon mehrmals so gewesen, dass man sich noch nicht nach vorne durchgefragt hatte, als der Zeitpunkt des Handzeichengebens gekommen war. Natürlich will keiner der vorderen Herrschaften einsteigen, es wird kein Handzeichen gegeben und --- der Bus fährt vorbei *Ahhhh* Da hilft dann nur wieder Hinten anstellen...und das is nicht erfunden und geht nicht nur mir so...Die spinnen, die Briten...

Donnerstag, Juni 07, 2007

Besuch von meinem Bruder

Nach meiner langen Schreibpause, und endlich wieder funktionierendem Internet in meinem Wohnheim, melde ich mich wieder zurück.

ICh weiß gar nicht so recht, wo ich mit erzählen anfangen soll, denn im Mai ist wirklich viel passiert-wie schnell die Zeit verfliegen kann...

Ich versuchs einfach mal chronologisch.

Anfang Mai hatte ich Besuch von meinem Bruder. Nachdem ich ihn von Flughafen abgeholt hatte und sein Koffer in meinem Zimmer verstaut worden war, gings dann auch gleich mal in zwei der so zahlreichen und schönen Pubs von Edi. Mein Bruder war von Anfang an sehr begeistert von der Stadt. Ich denke die Abwechslung, die man hier landschaftlich, kulturell und auch im Nachtleben findet ist einmalig. Die Stadt ist bergig, obwohl sie direkt am Meer liegt. Es gibt Kinos, Theater, viele Museen (Eintritt in Museen fast überall frei!) und viele, viele Pubs und eine wachsende Clubszene (von Indie bis Elektro..).

Am nächsten Tag, habe ich mit ihm dann meine schon mit Andrea erprobte Stadttour gemacht (alle Fotos dazu im Webalbum :o) Danach haben wir uns bei einem leckeren Kaffee von Costa und einem Schokomuffin (dessen Kern flüssige Schokolade enthält) in die Princess Garden gesetzt und die Sonne genossen (ja, das geht in Schottland ;o) Am Abend war dann natürlich wieder ausgehen angesagt. Eigentlich wollte wir ins Kino-aber nachdem es keine Karten mehr gab, waren wir mit einigen Leuten aus meinem Wohnheim wo? Natürlich in Pubs...unser Pub-Crawl hat dann im Frankenstein (einem Pub/Club in einer alten Kirche mit übler Partymusik) geendet. Leider (Gott sei Dank?) gibt es davon keine Bilder...

Am nächsten Tag haben wir dann an einer Bus-Tour durch die Highlands teilgenommen. AUf dem Programm standen: Monty Pyton-Castle, Hamish-das Hochlandrind, der älteste Baum Europas, natürlich ein Loch (so heißen hier alle Seen) und eine Destillery-Führung (natürlich für Whisky-der schottische ohne "e", der irische mit..). Bilder im webalbum...

Hamish ist ein zahm-gezüchtetes Hochlandrind, das man bis vor kurzem selber füttern dürfte. Dann hats aber wohl doch jemanden aufgespießt-oder zumindest versucht-und jetzt wurde der Zaun erhöht...poor Hamish! Aber in dem dazugehörigen Shop kann man weiterhin Tassen, T-Shirts, Kuscheltiere...mit Hamish drauf kaufen. Thomas und ich haben uns gefragt: Was passiert, wenn Hamish stirbt?

Anschließend haben wir den ältesten Baum Europas besucht. Geschätztes Alter: 5000 Jahre. Dafür sah er relativ mikrig aus, was daran liegt, dass er bis vor kurzem nicht eingezäunt war, uns es natürlich reichlich Deppen gab, die sich ein "Kleines Ästchen" als Andenken abgesägt haben...Aber trotzdem noch beeindruckend..

Der letzte große Stop der Tagestour war dann die Glenturret Destillery. Für mich natürlich auch fachlich interessant ;o) Dort habe ich gelernt, warum die Schottischen Engel die glücklichsten sind. WÄhrend der Whisky im Fass reift/ruht, verdampft natürlich ein wenig-das ist der Engelsanteil (wird hier wirklich so genannt).

Am Abend waren wir dann recht kaputt, und haben in Alter Geschwistertradition diverse Spiele gespielt (Kniffel, Uno..) und mein Bruder hat fast immer gewonnen :o(

Am Sa stand dann shopping und Mary King's Close (siehe Andreas Besuch) auf dem Programm. Am Abend haben wir dann einen zweiten Kino-Anlauf unternommen-erfolgreich. Danach sind wir ins Wohnheim zurück und haben mit diversen Bewohnern Poker gespielt-bis morgens um 5 als es schon wieder hell wurde...Mein Bruder hat-zum leidwesen aller anwesenden Briten-gewonnen :o)

Am So war dann also eher ein gemütlicher Tag nötig, an dem wir lediglich einen Strandspaziergang unternommen haben.

Montag haben wir noch ein paar andere Ecken der Stadt angeschaut, haben anschließend in den Princess Garden Fish und chips gegessen und schließlich unsern üblichen Costa (so wie Starbucks) Kaffee getrunken. Am Abend waren wir dann noch in der Jazzbar-schön wie immer...

Und schließlich habe ich meinen Bruder dann am Dienstag wieder verabschieden müssen. Das fiel mir sehr schwer-und nachdem mein Bruder Abschiede (erst recht tränenreiche) nicht mag (wer mag sie schon), musste ich mich sehr zusammenreißen...

Am Abend habe ich mich dann bei einem gemütlichen Kaffee/Tee von der Karo wieder aufbauen lassen. Ich bin wirklich froh sie hier zu haben!

Das war die erste Maiwoche...

Mein Maltaausflug kommt im nächsten Post-so viel will ja auch keiner auf einmal lesen ;o)

Susa